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Drei Phasen der Cloud-Migration: Durchgängige Transparenz sicherstellen

Autor/Redakteur: Christian Syrbe, Chief Solutions Architect bei NETSCOUT/gg

Sichtbarkeit in der Cloud hat für viele Unternehmen weiterhin höchste Priorität – unabhängig von der Branche. Im Flexera-Bericht State of the Cloud 2023 gaben 66 Prozent der Befragten an, dass Cloud-Migrationen zu den neun größten IT-Herausforderungen gehören. Obwohl Cloud-Migrationen heute für Unternehmen üblich sind, um die digitale Transformation zu unterstützen, stellen sie weiterhin eine Vielzahl von Management-Hürden dar, die nicht nur die IT-Mitarbeiter, sondern das gesamte Unternehmen betreffen.

Quelle: NETSCOUT

Einige dieser Herausforderungen bei der Cloud-Migration können sein:

  • Bandbreitenprobleme im Netzwerk, die die Konnektivität der Mitarbeiter beeinträchtigen
  • Latenzzeiten oder eine langsame Anwendungsleistung führen zu Qualitätsproblemen und erhöhen die Frustration der Benutzer, da ihre Erfahrung beeinträchtigt wird
  • Ausfallzeiten, Unterbrechungen und schlechte Benutzererfahrung, die einen teilweisen oder sogar vollständigen Produktivitätsverlust verursachen
  • Begrenzte IT-Ressourcen zur Bewältigung der Migrationsherausforderungen in den einzelnen Phasen

Um diese und andere Herausforderungen vor, während und nach komplexen Cloud-Migrationen zu bewältigen, ist eine Transparenz auf Paketebene unerlässlich, um eine konsistente und zuverlässige Netzwerk- und Anwendungsleistung von überall und zu jeder Zeit zu gewährleisten.

Verbesserung des Erfolgs in den drei Phasen der Anwendungsmigration

Die Migration von Anwendungen in die Cloud erfolgt nicht aus einer Laune heraus: Der Prozess ist kompliziert und kostspielig und wird in der Regel von der Geschäftsleitung beaufsichtigt. Eine detaillierte Planung und genau definierte Prozesse können dazu beitragen, dass die Migration ein Erfolg wird, insbesondere wenn die Anwendungen für den Geschäftsbetrieb kritisch sind. Die folgenden Schritte, sowie die laufende Überwachung und Verwaltung, tragen dazu bei, eine solide Grundlage für jede der drei Phasen kritischer Migrationen zu schaffen.

Vor der Migration

Die Leistung der Anwendung sollte mit einem Audit vor der Migration bewertet werden. Damit werden wichtige Informationen zu Serviceabhängigkeiten, Reaktionsfähigkeit, Kapazität und Benutzererfahrung für konkrete Nachweise und fundierte Entscheidungen geliefert. Die erwarteten Nutzungskennzahlen, Kapazitätsanforderungen und Serviceabhängigkeiten auf der Grundlage der tatsächlichen Nutzung der aktuellen Anwendungen sollten identifiziert werden, um sie dann in den Entwicklungsplan aufzunehmen. Zusätzliche hilft die Entwicklung eines Bereitstellungsplans, der Anforderungen an das Leistungsmanagement und der Implementierungsstrategien speziell für die zu verschiebende Anwendung aufzeigt.

Migration

Die Anwendung sollte mit Hilfe von Leistungsüberwachung und Benutzertests migriert werden, um sicherzustellen, dass die Qualität nach der Migration den Erwartungen entspricht und dass bei auftretenden Problemen die Messdaten zur Verfügung stehen, um das Problem schnell zu lokalisieren und zu beheben.

Nach der Migration

Die weitere Entwicklung sollte überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Benutzererfahrung und die Qualität der Leistung den Zielen für die Anwendung entsprechen, und Probleme mit Anbietern rechtzeitig erkannt werden – aber auch, damit Erfolge mit der Geschäftsleitung besprochen werden können. Die Umgebung sollte im Hinblick auf den Bandbreiten- und Kapazitätsbedarf sowie die Benutzererfahrung mit proaktiver Leistungsüberwachung und Trendanalysen optimiert werden, um die beste Servicebereitstellung auf kosteneffiziente Weise zu gewährleisten.

Migrationen und ERP-Anwendungen

Viele Unternehmen, insbesondere solche, die eine komplexe Logistik zwischen Lieferungen, Abholungen, Wareneingang und anderen Dienstleistungen verwalten, sind auf geschäftskritische Anwendungen angewiesen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Selbst ein einziges Problem kann schwerwiegende Folgen haben und sich negativ auf Mitarbeiter, Kunden, Einnahmen und den Ruf der Marke auswirken. Aus diesem Grund hat der Einsatz von hochentwickelten ERP-Softwareanwendungen (Enterprise Resource Planning) erheblich zugenommen. Alle 500 Unternehmen der Fortune 500 setzen ERP-Software ein. Da ERP-Systeme immer stärker in die Unternehmensprozesse und -abläufe integriert werden, werden die Auswirkungen von Leistungsunterbrechungen in dieser Software für das Unternehmen immer kritischer.

Wenn Unternehmen eine Cloud-Migration durchführen, ist die gleichzeitige und schnelle Migration einer ERP-Anwendung in jeder Phase des Übergangs von grundlegender Bedeutung für den Erfolg. ERP-Anwendungen unterstützen eine Vielzahl von wichtigen Geschäftsfunktionen, darunter:

  • Prozesse des Lieferkettenmanagements
  • Buchhaltung und Finanzplanung
  • Forschung und Entwicklung
  • Fertigung und Dienstleistungserbringung
  • Verwaltung von Kundenbeziehungen

Die führenden Unternehmen von heute benötigen bei Cloud-Migrationen weiterhin eine agnostische, proaktive und durchgängige Transparenz. Durch die kontinuierliche Erfassung von Smart Data in der gesamten Infrastruktur sind IT-Teams in der Lage, die Ursache von Verlangsamungen und Verschlechterungen zu ermitteln, Probleme schnell zu lösen und die durchschnittliche Reparaturzeit zu verkürzen, bevor die Benutzererfahrung, Mitarbeiterproduktivität, Kundenzufriedenheit oder die Geschäftsabläufe beeinträchtigt werden.