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Mit OpenJDK raus aus der Java-Kostenfalle

Für wen lohnt sich der Wechsel zu Red Hat OpenJDK?

Insbesondere für Kunden, die bereits RHEL nutzen, ist der Umstieg interessant. Denn in RHEL ist OpenJDK schon enthalten und tief in die Applikations-Infrastruktur integriert – vom Betriebssystem über das Identity Management und Container Services bis hin zur API. Die RHEL-Subscription inkludiert auch den Enterprise-Support und Wartungsservices für OpenJDK. Es fallen also keine zusätzlichen Kosten an. Dasselbe trifft auf Red Hat Middleware-Subscriptionen zu. Auch für Kunden, die Java Workloads auf Windows-Servern und -Desktops betreiben, lohnt sich ein Wechsel von Oracle JDK zu OpenJDK. Sie können Support und Wartungsservices im jährlichen Abo beziehen, und zwar deutlich günstiger als bei Oracle.

Weichen für die Zukunft stellen

Da es Red Hat OpenJDK auch in einer Version für OpenShift gibt, ist die Software zudem für Unternehmen interessant, die bereits Container einsetzen oder dies planen. Die Container-Technologie ist im Trend, um Applikationen effizienter und flexibler bereitzustellen. OpenShift basiert auf der Open Source Software Kubernetes, der beliebtesten Plattform zur Container-Orchestrierung. Mit OpenJDK für OpenShift können Kunden Java-Anwendungen entwickeln, die weniger Ressourcen verbrauchen und performanter in Containern laufen. Sie erhalten sowohl für OpenShift, RHEL als auch OpenJDK Support aus einer Hand.

Mit Blick auf die Zukunft sollten Unternehmen außerdem im Hinterkopf behalten, dass Red Hat führender Treiber im Open Source Projekt Quarkus ist und auch dafür vollen Support bietet. Quarkus ist ein Kubernetes-natives Java-Framework, das Experten zufolge künftig einmal herkömmliches Java ablösen wird. Es ermöglicht Container-basierte Microservices, die innerhalb von Millisekunden starten. Anders als herkömmliches Java nutzt Quarkus kleine, für den jeweiligen Anwendungsfall optimierte Bibliotheken und benötigt keine umfangreichen Libraries. Applikationen werden dadurch deutlich schlanker und schneller. 

Keine Angst vor der Migration 

Natürlich ist der Wechsel von Oracle JDK auf OpenJDK wie jede Migration mit einem gewissen Aufwand verbunden. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass dieser oft geringer ausfällt als befürchtet. In der Regel sind nur bei rund drei Prozent der Applikationen schwierigere Anpassungen erforderlich. 97 Prozent lassen sich dagegen meist problemlos umziehen. Unternehmen können das kostenlose Application Migration Toolkit nutzen, um die Migration zu erleichtern. Es scannt die Java-Applikationen automatisiert und analysiert, wie schwierig sie zu migrieren sind. Bedienen lässt sich das Toolkit wahlweise über ein Kommandozeilen-Interface oder eine Web-Konsole mit vereinfachter Oberfläche. Die Web-Konsole ist hilfreich, um große Mengen an Anwendungen zu managen, Aufwände abzuschätzen und die Migration zu planen. Zudem vereinfacht ein IDE-Plugin komplexe Schritte während des Umzugs. Es unterstützt Entwickler interaktiv mit Inline-Hilfen und kann vollautomatisch Schnellkorrekturen durchführen. 

Fazit

Es gibt viele Gründe, die für einen Wechsel von Oracle JDK zur Open-Source-Alternative Red Hat OpenJDK sprechen: Unternehmen sparen damit Kosten, gewinnen Unabhängigkeit und profitiert von umfangreichen Support- und Wartungsservices. Gleichzeitig stellen sie die Weichen für Container-Technologie und den Java-Nachfolger Quarkus. Wer sich zur Migration entscheidet, sollte dies auch als Chance zur Modernisierung nutzen. Vielleicht könnte es sinnvoll sein, gleich auf die neueste Java-Version zu wechseln oder Applikationen in Container umzuziehen. Vor der Migration gilt es also genau zu überlegen, wo die Reise hingehen soll. Ein spezialisierter Dienstleister hilft gerne dabei, verschiedene Szenarien durchzuspielen.